Das Leben schreibt halt immer noch die besten Geschichten!

eine Sammlung von "wahren" Begebenheiten, Anekdoten und anderen Schmankerln
(für die Mitteilung weiterer Geschichten wäre ich dankbar)

Forstverwaltung vor 100 Jahren
Forstverwaltung heute
So macht man sich Freunde ...


Forstverwaltung vor 100 Jahren

Folgende Geschichte fand ich in den "Forstlichen Mitteilungen" (11/1999)
 

Erlaß Nr. 15 der Königlichen Forstdirektion an sämtliche Revierämter
 Aufgrund häufiger Klagen über zunehmende Entchristlichung der Beamten, hat die Königliche Forstdirektion beschlossen, für die Revierassistenten zunächst probeweise auf ein Vierteljahr, den Kirchenbesuch obligatorisch zu machen. Zur Controle ist denselben die Auflage gemacht, das beigegebene Formblatt nach dem unten stehenden Schema auszufüllen und Ende jeden Monats an das Forstamt zu verschicken. Als Beitrag zur Bestreitung der Opferauslagen und der erhöhten Kanzleikosten wird den Assistenten das Schußgeld für einen Fuchs von 20 auf 25 Pfg erhöht.

Stuttgart, den 5. Mai 1882
Für den Direktor gez. Vetter,
Oberfinanzrath
 

Schema
I. a. Nummer des Kirchenliedes
b. Wieviel Verse gesungen worden sind
II. Name des Predigers
III. Disposition der Predigt, wenn eine solche gegeben wurde.
IV. Wer ins Kirchengebet hat eingeschlossen werden müssen.
V. a. Ob der Revierförster (oder seine Frau) auch in der Kirche waren und
b. ob derselbe nach der Kirche das Wirtshaus besucht hat.
VI. a. Ob und
b. wieviel der Assistent geopfert hat
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Forstverwaltung heute

folgender Bericht wurde in "Waldinformationen 4-5" (1999) - Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforstverwaltung - abgedruckt (eingesandt von H.Röttger, dem dieser Bericht zufällig in die Hände gefallen war) :

Im Archiv gefunden ....

... Vorprüfungsniederschrift von 1976 an das Forstamt Seesen:
"Die Firma ...... lieferte am 02.07.1975 für die Wohnung ............... einen WC Sitz.
Es wird gebeten die Ausgabe zu begründen und Auskunft zu geben, ob ggf. ein Verschulden Dritter vorliegt."

Darauf antwortete der damalige Forstamtsleiter wie folgt:
"Der WC-Sitz wurde beim Umbau des Badezimmers im Jahre 1959 eingebaut. Wenn man die derzeitige Bewohnerzahl den Berechnungen zugrunde legt, ergibt sich bei einer täglichen Benutzungsfrequenz von 2 Besuchen und einer durchschnittlichen Sitzungsdauer von 10 Min. eine tägliche Benutzungsdauer von 100 Minuten. Im Jahr macht das rd. 36.000 Min. oder 600 Stunden und während der 16 Jahre Benutzungsdauer 9.600 Stunden.
Das Durchschnittsgewicht der derzeitigen Benutzer beträgt 62,5 kg (max. 80 kg, min. 45 kg). Bei der Materialbelastung wird man zwischen der Schlagbiegebelastung beim Niedersetzen und der statischen Belastung während der Sitzung unterscheiden müssen. Bei einem WC-Deckel-Querschnitt von rund 10 dm² ergibt sich eine max. Schlagbiegebelastung je dm² von 8,0 kg x 5 m/sec., eine durchschn. von 6,3 kg x 2 m/sec. in 10 Wiederholungen je Tag. Da die Auftreffwucht sich nach Geschwindigkeit x Gewicht errechnet, kann die max. Belastung im Anhalt an die Dringlichkeit der Bedürfnisse nur geschätzt werden.
Daneben wird eine Dauerbelastung von 9.600 Std. x 6,25 kg je dm² Querschnitt errechnet.
Unterstellt man, daß die Holzkonstruktion des WC-Deckels zusätzlich während der 16 Jahren hoher Luftfeuchtigkeit und ggf. aggressiven Gasen ausgestzt war, die zur weiteren Materialermüdung geführt haben, so ist beim endgültigen Zerbrechen des WC-Deckels Fremdverschulden mit großer Sicherheit auszuschließen".

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So macht man sich Freunde ....
 
 
 
Wer glaubt, sich verlesen zu haben ...
.... hier noch einmal in Reinschrift:
 
 
Achtung!

Hier wurde schon mancher mit einem
Wildschwein verwechselt.
Bitte gehen Sie aufrecht
und schwenken Sie Ihren Hut!

Der Jagdpächter

fotografiert von Evelyn Hatzenbichler
in Bad Hofgastein (Österreich) (1996)


 
 

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