eine Sammlung von "wahren" Begebenheiten, Anekdoten und anderen Schmankerln
(für die Mitteilung weiterer Geschichten wäre ich dankbar)
Forstverwaltung vor 100 Jahren
Forstverwaltung heute
So macht man sich Freunde ...
Forstverwaltung vor 100 Jahren
Folgende Geschichte fand ich in den "Forstlichen Mitteilungen" (11/1999)
Aufgrund häufiger Klagen über zunehmende Entchristlichung
der Beamten, hat die Königliche Forstdirektion beschlossen, für
die Revierassistenten zunächst probeweise auf ein Vierteljahr, den
Kirchenbesuch obligatorisch zu machen. Zur Controle ist denselben die Auflage
gemacht, das beigegebene Formblatt nach dem unten stehenden Schema auszufüllen
und Ende jeden Monats an das Forstamt zu verschicken. Als Beitrag zur Bestreitung
der Opferauslagen und der erhöhten Kanzleikosten wird den Assistenten
das Schußgeld für einen Fuchs von 20 auf 25 Pfg erhöht.
Stuttgart, den 5. Mai 1882
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Forstverwaltung heute
folgender Bericht wurde in "Waldinformationen 4-5" (1999) - Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforstverwaltung - abgedruckt (eingesandt von H.Röttger, dem dieser Bericht zufällig in die Hände gefallen war) :
Im Archiv gefunden ....
... Vorprüfungsniederschrift von 1976 an das Forstamt Seesen:
"Die Firma ...... lieferte am 02.07.1975 für die Wohnung ...............
einen WC Sitz.
Es wird gebeten die Ausgabe zu begründen und Auskunft zu geben,
ob ggf. ein Verschulden Dritter vorliegt."
Darauf antwortete der damalige Forstamtsleiter wie folgt:
"Der WC-Sitz wurde beim Umbau des Badezimmers im Jahre 1959 eingebaut.
Wenn man die derzeitige Bewohnerzahl den Berechnungen zugrunde legt, ergibt
sich bei einer täglichen Benutzungsfrequenz von 2 Besuchen und einer
durchschnittlichen Sitzungsdauer von 10 Min. eine tägliche Benutzungsdauer
von 100 Minuten. Im Jahr macht das rd. 36.000 Min. oder 600 Stunden und
während der 16 Jahre Benutzungsdauer 9.600 Stunden.
Das Durchschnittsgewicht der derzeitigen Benutzer beträgt 62,5
kg (max. 80 kg, min. 45 kg). Bei der Materialbelastung wird man zwischen
der Schlagbiegebelastung beim Niedersetzen und der statischen Belastung
während der Sitzung unterscheiden müssen. Bei einem WC-Deckel-Querschnitt
von rund 10 dm² ergibt sich eine max. Schlagbiegebelastung je dm²
von 8,0 kg x 5 m/sec., eine durchschn. von 6,3 kg x 2 m/sec. in 10 Wiederholungen
je Tag. Da die Auftreffwucht sich nach Geschwindigkeit x Gewicht errechnet,
kann die max. Belastung im Anhalt an die Dringlichkeit der Bedürfnisse
nur geschätzt werden.
Daneben wird eine Dauerbelastung von 9.600 Std. x 6,25 kg je dm²
Querschnitt errechnet.
Unterstellt man, daß die Holzkonstruktion des WC-Deckels zusätzlich
während der 16 Jahren hoher Luftfeuchtigkeit und ggf. aggressiven
Gasen ausgestzt war, die zur weiteren Materialermüdung geführt
haben, so ist beim endgültigen Zerbrechen des WC-Deckels Fremdverschulden
mit großer Sicherheit auszuschließen".
So macht man sich Freunde ....
Wer glaubt, sich verlesen zu haben ...
.... hier noch einmal in Reinschrift:
fotografiert von Evelyn Hatzenbichler
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